Künstliche Intelligenz und die Kennzeichnungspflicht

Bald schon mehr Transparenz?

Wenn wir uns im Netz umschauen, finden wir immer häufiger Content, der von künstlicher Intelligenz generiert wurde. Das kann in Form von Texten, Animationen oder auch Bildern sein. Zudem kommt, dass diese KI-generierten Inhalte oft so täuschend echt erscheinen, als hätte sie ein Mensch verfasst/geschaffen. 

Doch genau das halten viele für ein Problem. Mit KI können beispielsweise  Desinformation und Falschinformationen verbreitet werden. Manchmal geschieht dies sogar unbeabsichtigt, weil selbst fortschrittliche Textgeneratoren wie ChatGPT gelegentlich falsche Informationen liefern können, ohne dass die Nutzer dies bemerken.Da stellt sich doch die Frage: Sollten solche Inhalte gekennzeichnet werden?

Aufgrund dieser Herausforderungen haben sowohl die Europäische Kommission als auch die US-Regierung begonnen, von Internetunternehmen zu fordern, KI-generierte Inhalte als solche zu kennzeichnen. Der Gedanke dahinter:  Nutzerinnen und Nutzer sollten sofort erkennen können, ob der von ihnen konsumierte Inhalt von einer KI erstellt wurde. Bislang ist die Umsetzung in den USA und der EU freiwillig. Einige große Unternehmen, darunter Google und seine Tochtergesellschaft YouTube, Facebook und TikTok, haben jedoch bereits den EU-Verhaltenskodex gegen Desinformation von 2022 unterzeichnet. Dadurch verpflichten sie sich, KI-Inhalte auf ihren Plattformen zu kennzeichnen.

Aber wie genau funktioniert diese Kennzeichnung von KI-Inhalten in der Praxis?

Hier sind einige Beispiele:

  • Google:
    Google hat reagiert, nachdem während der US-Präsidentschaftswahl 2024 auf YouTube politische Werbevideos mit KI-Manipulationen aufgetaucht waren. Das Unternehmen hat seine “Manipulated Media Policy” erweitert. Wer politische Werbung mit KI-generierten Inhalten schaltet, muss ab November 2023 darauf hinweisen. Die genaue Art und Weise der Kennzeichnung bleibt jedoch offen, aber Google fordert, dass sie “klar und deutlich” sein soll, um nicht übersehen zu werden. Die Einhaltung dieser Kennzeichnungspflicht wird sowohl automatisiert als auch durch menschliche Überprüfung sichergestellt.

  • TikTok:
    TikTok, eine Plattform, auf der vor allem kurze Videoinhalte geteilt werden, ermöglicht es den Nutzern, ihre Videos als “KI-generiert” zu kennzeichnen. Der entsprechende Hinweis (“Von Creator*in als KI-generiert gekennzeichnet”) wird direkt unter dem Video angezeigt. Diese Kennzeichnung ist jedoch derzeit freiwillig, und Nutzer, die die Verwendung von KI nicht offenlegen, haben keine Konsequenzen zu befürchten. TikTok erforscht jedoch Möglichkeiten, KI-generierte Inhalte automatisch zu erkennen und zu kennzeichnen.

  • OpenAI:
    OpenAI hat sich zusammen mit Internet-Giganten wie Google, Meta und Amazon verpflichtet, effektive Methoden zur Kennzeichnung von KI-Inhalten zu entwickeln. Eine Idee besteht darin, Inhalte, die von hauseigenen KI-Anwendungen erstellt wurden, automatisch mit einem speziellen Wasserzeichen zu versehen. Diese technischen Verfahren befinden sich jedoch noch in der Entwicklungsphase.

Kommt bald eine gesetzliche Kennzeichnungspflicht für KI-generierten Content?

Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis die Kennzeichnung von KI-Inhalten gesetzlich verpflichtend wird. Pläne dazu sind bereits Teil des “AI Act” der EU, der sich derzeit in der Ausarbeitung befindet. Dieser Akt zielt darauf ab, die Anwendung von KI zu regulieren, um die Grundrechte der Bevölkerung zu schützen.

Warum brauchen wir eine Kennzeichnungspflicht?

Die Verwendung von KI-generierten Inhalten hat natürlich auch enorme Vorteile, insbesondere in Bereichen wie Content-Marketing und E-Commerce. Unternehmen setzen KI-generierte Inhalte ein, um Kosten zu senken und ihre Effizienz zu steigern. Allerdings besteht die Gefahr, dass Verbraucher getäuscht werden könnten, wenn sie nicht erkennen können, dass der Inhalt von einer Maschine erstellt wurde. Die Kennzeichnungspflicht würde die Transparenz erhöhen und sicherstellen, dass die Leser wissen, was sie konsumieren. Dieser Schritt soll Transparenz und Vertrauen in künstliche Intelligenzen fördern.

Fazit

Die Verwendung von KI-generierten Inhalten wird zweifellos weiter zunehmen. In dieser wachsenden Ära der Automatisierung und KI ist es entscheidend, dass wir über die Ethik und Transparenz dieser Inhalte nachdenken. Die Einführung einer Kennzeichnungspflicht könnte ein wichtiger Schritt sein, um das Vertrauen der Verbraucher zu erhalten und die Integrität des digitalen Raums zu wahren.

Bildnachweis: Header- & Beitragsbild von Freepik

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